Eines der besten Dinge für die Branche in den letzten 12 Jahren ist, dass die Zinssätze sehr niedrig waren, was ihr einen beträchtlichen Auftrieb gab. Für viele Unternehmen ist es dadurch einfacher geworden, Geld zu verdienen. Sinkende Zinssätze erhöhen das Kapital, das für Private-Equity-Unternehmen zur Verfügung steht, da die Anleger ihren Schwerpunkt weg von festverzinslichen Wertpapieren und Kreditinstrumenten verlagern. Inwiefern werden hohe Zinssätze diese Entwicklung stören?

Gegenwärtig wollen alle Anlegerklassen ihre Allokation in Privates Beteiligungskapital erhöhen, um Rendite zu erzielen. Ein überfüllter Markt für die Mittelbeschaffung im Jahr 2022 verschafft jedoch den Managern mit den schnellsten Rückflüssen einen Vorteil, während andere bezweifeln, dass die Feierlichkeiten so lange andauern können.

Vermögensverwalter und institutionelle Anleger haben als Reaktion auf den Einmarsch des Landes in der Ukraine schnell angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen – einige, um ESG-Standards einzuhalten, andere, um Sanktionen zu vermeiden.

Für viele institutionelle Anleger ist ein solides ESG-Profil eine Voraussetzung. Die meisten haben sich einer oder mehreren internationalen Initiativen wie den Principles for Responsible Investment oder der Net-Zero Asset Owner Alliance angeschlossen und müssen daher in Unternehmen investieren oder diese finanzieren, die sich an diese Verpflichtungen halten. Dies wirkt sich auch auf mittelständische Private-Equity- und Private-Credit-Firmen und deren derzeitige und künftige Portfoliounternehmen aus.

Das Private-Equity-Geschäft und die Mittelbeschaffung dürften auch 2022 robust bleiben, während die Manager des mittleren Marktsegments in den Vereinigten Staaten und in Europa angesichts hoher Bewertungen und Inflationsdruck vorsichtig sind, da sie Kapital in Rekordhöhe einsetzen.

Der boomende Sekundärmarkt für Privates Beteiligungskapital ist ein zusätzliches Tor für Luxemburg